Mindener Häfen legen langsam zu: Nach schlechtem Jahr folgt ein „etwas besseres“

Auch nach einem Umschlagsplus von knapp 24 Prozent bleibt der Betrieb noch immer deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Zu den Gründen zählt auch eine Seuche.

Minden. Die Mindener Häfen erholen sich langsam von dem Einbruch bei den Umschlagszahlen vor zwei Jahren. 2024 gab es ein kräftiges Plus von knapp 24 Prozent, Hafen-Geschäftsführer Joachim Schmidt mahnt bei der Bewertung trotzdem zur Zurückhaltung: „2023 hatten wir ein Minus von rund 30 Prozent.“ Nach einem schlechten kam also ein „etwas besseres“ Jahr, so Schmidt. Von den erhofften guten Zeiten sind die Mindener Häfen also noch ein Stück weite entfernt.

Ein Blick auf die konkreten Zahlen macht das mehr als deutlich. Gut 121.000 Standardcontainer wurden im vergangenen Jahr an den beiden Standorten umgeschlagen. Die statistische Größe ist TEU als Abkürzung für „Twenty-Foot-Equivalent-Unit“ und bezeichnet die Kapazität eines 20 Fuß langen Containers. Die auf den ersten Blick große Zahl relativiert sich schnell, wenn sie in Beziehung zum Rekordwert aus dem Jahr 2019 gesetzt wird. Damals wurden mehr als 183.000 TEU in Minden umgeschlagen. „Das ist auch die Kapazitätsgrenze“, sagt Schmidt.

 

Umso dramatischer erscheint der Absturz auf knapp 98.000 TEU im Jahr 2023. Die Gründe dafür sind vielfältig, vor allem aber hat die afrikanische Schweinepest sich hier deutlich ausgewirkt. Minden ist ein wichtiger Umschlagplatz für Schweinefleisch in Richtung China. Doch die Regierung in Peking hat die Einfuhr gestoppt, damit die Seuche nicht eingeschleppt wird. Gleichzeitig seien die eigenen Produktionskapazitäten in China ausgebaut worden, sagt Schmidt.

 

Dennoch ist der Geschäftsführer „ganz zufrieden“, wie er sagt. Das Geschäft scheint sich langsam aber sicher wieder zu normalisieren, inzwischen läuft auch der regelmäßige Linienverkehr zwischen Minden und Bremerhaven wieder, jede Woche kommt ein Schiff von dort am Regioport an. Dazu kommen weitere zwei Schiffe pro Woche aus Hamburg, außerdem erreiche täglich ein Zug den Industriehafen.

 

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