Ein neuer Hafen für die Region

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Die Hafenstadt Minden ist bereits heute ein wichtiger Logistikstandort. Mit der Inbetriebnahme des künftigen RegioPort wird die Bedeutung weiter steigen und eine neue Drehscheibe im Containerverkehr entstehen.

 

Schon der Standort ist ein Sahnestück: In direkter Lage zu den wichtigsten Ost-West-Verbindungen zwischen Ruhrgebiet und Berlin punktet er durch die Anbindung zum Mittellandkanal und zur Autobahn 2. Direkt in Minden befindet sich das Wasserstraßenkreuz, das den Kanal über die Weser führt. Da auch über die Schiene alle wichtigen Destinationen problemlos erreichbar sind, überrascht es nicht, dass die Hafenstadt als logistische Größe einen hohen Stellenwert genießt.  Diese Entwicklung lässt sich eindrucksvoll am Containeraufkommen erkennen, deren Abwicklung über den Terminal im Industriehafen II erfolgt. Seit seiner Eröffnung in 2002 werden stetige Zuwächse im Umschlag verzeichnet – in den letzten Jahren regelmäßig im zweistelligen Prozentbereich.
Allerdings bedingt dieses Wachstum auch, dass die Kapazitäten nahezu ausgeschöpft sind. „Um weiterhin die Versorgung der Wirtschaft in Ostwestfalen und dem westlichen Niedersachsen zu gewährleisten, arbeiten wir aktuell an einem Ausbau der Umschlagkapazitäten“, sagt Joachim Schmidt, Geschäftsführer der Mindener Hafen GmbH.

 

Der Mindener Hafen ist ein wichtiger Logistikstandort und wird durch den neuen RegioPort weiter an Bedeutung gewinnen.

 

Deshalb entsteht direkt am Mittellandkanal ein neuer Hafen, der im Laufe der nächsten zwei Jahre den Betrieb aufnehmen soll. Der RegioPort wird, in Verbindung mit dem aktuellen Terminal, optimale Voraussetzungen schaffen, Container von der Straße auf die Wasserstraße oder die Bahn zu verlagern. Damit wird nicht nur die Straßenverkehrsinfrastruktur entlastet, sondern auch die Umweltbelastung reduziert.
Bereits seit langem werden attraktive intermodale Linienverkehre über Minden angeboten. Dazu gehören Verbindungen mit dem Binnenschiff nach Hamburg und Bremerhaven, die mehrmals in der Woche zur Verfügung stehen.

 

Das gilt auch für die Bahn, über die der Terminal, neben Hamburg und Bremerhaven, zusätzlich an die Seehäfen in Wilhelmshaven, Rotterdam und Antwerpen (über Duisburg) angebunden ist. Im immer stärker wachsenden Segment der temperaturgeführten Containertransporte hat sich der Hafen ebenfalls etabliert. Deshalb wurden in der Vergangenheit Einheiten für die Temperaturregulierung durch den Aufbau von Stationen zur Stromversorgung geschaffen. Über diese Funktionalitäten verfügt auch der neue RegioPort, der zusätzlich noch weitere logistische Optimierungen ermöglicht. Bisher ist der Containerhafen in Minden nur für Schiffe mit einer Länge bis maximal 85 Metern zugänglich. Mit der Inbetriebnahme des RegioPort ergeben sich in Kooperation mit der neuen Schleuse in Minden zusätzliche Optionen. „Wir haben dann die Möglichkeit, Schiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern abzufertigen und so eine größere Anzahl an Containern mit einem Schiff zu transportieren. Daraus resultieren eine Optimierung  der Wirtschaftlichkeit sowie eine Stärkung des Systems Wasserstraße/Hafen. Wir sind überzeugt, dass die Verkehrsverlagerung auf das Binnenschiff weiterhin steigt. Und davon profitiert letztendlich die Umwelt“, beschreibt der Geschäftsführer. Die Mindener Hafen GmbH erarbeitet und setzt zukunftsweisende Logistikkonzepte um, wie zum Beispiel die Schaffung von Ansiedlungsmöglichkeiten mit direkter Anbindung an den Hafen für die hafen- und containeraffine Nutzung. Die Mindener verfügen zudem über ein umfangreiches Netzwerk zu lokalen Akteuren und Logistikdienstleistern, umso weitere Dienstleistungen, wie die Be- und Entladung von Containern, Lagerhaltung, Kommissionierung und Distribution, Verzollung, Reinigung und Reparatur von Containern anzubieten.
Für Güter, die nicht im Container transportiert werden können, stehen weitere privatwirtschaftliche Hafenbetriebe zur Verfügung. Zusätzlich existiert eine Kooperation mit der Hafenanlage im benachbarten niedersächsischen Bückeburg, die in den letzten Jahren umfangreich saniert wurde, weitere Optimierungen laufen. Hier liegt der Schwerpunkt im Umschlaggeschäft von Massengütern, wie Getreide, Düngemittel, Sand, Kies oder Holz und Mineralöle.
Beide Häfen sind Gründungsmitglieder im „Hafenband am Mittellandkanal“ – ein Zusammenschluss von insgesamt sechs Häfen in der Region, deren Ziel es ist, ideale Voraussetzungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Logistik zu schaffen.

 

Weitere Informationen: www.mindener-hafen.de

 

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