Hausberger fürchten Kollaps im Nadelöhr

An der Bundesstraße 482: Das Nadelöhr in Hausberge an der Auffahrt zur Weserbrücke verträgt kein höheres Verkehrsaufkommen, meint Heinz-Dieter Künsting, Sprecher der Interessengruppe "Contra Regioport". | Foto: Gisela Schwarze

Interessengruppe "Contra Regioport" zweifelt an prognostizierten Verkehrszahlen sowie Entlastung durch Nordumgehung [Link]

 

Porta Westfalica-Hausberge (GS). Hausberger Bürgerinnen und Bürger wehren sich gegen die Verkehrsbelastung der B 482. Die befürchtete Zunahme von Lärm und Abgasen - ausgelöst von zusätzlichem Schwerlastverkehr nach Fertigstellung des Regioports - wollen sie nicht hinnehmen.

Gemeinsam gehen sie in der Interessengruppe "Contra Regioport" gegen die Containerhafen-Planungen vor. Ihrer Meinung nach wird höheres Verkehrsaufkommen im Nadelöhr Hausberge unweigerlich zu einem Verkehrskollaps führen.


"Auch die Stadt Porta Westfalica haben wir auf unserer Seite", sagt Heinz-Dieter Künsting, Sprecher der inzwischen fast 80-köpfigen Interessengruppe. Am heutigen Donnerstag stimmt der Mindener Stadtrat über einen Grundsatzbeschluss zum Hafenprojekt ab.


Die Stadt Porta Westfalica hatte sich bereits im vorigen Sommer kritisch zu dem Thema geäußert. Politik und Verwaltung befürchten, dass das Verkehrsaufkommen nicht der angegebenen Größenordnung entspreche, sondern darüber liegen werde. Die Stadt forderte Maßnahmen, die Auswirkungen eines solchen Hafens für das Portaner Stadtgebiet erträglich zu machen, insbesondere im Hinblick auf die Knotenpunkte "An der Pforte", "Kirchsiek", "Fähranger", "Im Kirchfeld" und am Bahnhof.

Die Stadt Minden hat daraufhin ein Gutachten von einem Aachener Unternehmen erstellen lassen. In Porta sah man sich bei der Auswertung des Ergebnisses bestätigt: "Die weitaus größten Verkehrsmengen werden über die B 482 in Porta Westfalica abgewickelt, um die Kreise Herford, Bielefeld, Gütersloh, Paderborn und Höxter zu bedienen. Diese Zusatzbelastung liegt in einer Größenordnung, die weitere Maßnahmen erforderlich machen."

Der bereits heute mit über 25000 Kraftfahrzeugen am Tag befahrene Abschnitt der Bundesstraße B 482 könne zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen. Der Lkw-Anteil betrage zehn Prozent. Ein zeitnaher vierspuriger Ausbau der hoch belasteten Teilabschnitte auf der B 482 müsse erfolgen.

"In diesem Zusammenhang ist interessant, dass dem Baulastträger Straßen NRW das Guthaben gar nicht vorlag, als ich mich als Sprecher der Interessengruppe dort nach dem Sachstand erkundigen wollte. Ich selbst habe das Gutachten umgehend der Behörde zugeleitet", berichtet Heinz-Dieter Künsting. Inzwischen denke Straßen NRW über einen vierspurigen Ausbau der B 482 nach, eventuell mit einer Zufahrt zur Autobahn A2 auf zwei Ebenen.

Das sei allerdings Zukunftsmusik, sagt Künsting. "Es steht fest, dass die prognostizierten Zahlen des von der Stadt Minden beauftragten Gutachtens geschönt sind", ist er überzeugt. Das Gutachten besage, dass mit 1390 Lastwagen pro Tag zu rechnen sei, davon 490 auf der B482 Süd, 350 auf der B 65 West und 550 auf der B 65 Ost.

Dem Hinweis in der Expertise, dass der Bau der Nordumgehung Bad Oeynhausen die Bundesstraße482 entlasten werde, misst Künsting keine allzu große Bedeutung bei. "Das kann nicht belegt werden und ist als rein hypothetisch anzusehen", meint der Sprecher der Interessengruppe "Contra Regioport".

 

(c) mt-online VON GISELA SCHWARZE

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