Erster Auftrag zum Regioport vergeben

Spätestens Anfang Juni soll Spatenstich zum neuen Containerhafen erfolgen


Langsam wird es ernst: Am Dienstag sind die Aufträge für den ersten Teilbauabschnitt des Regioports vergeben worden. Spätestens Anfang Juni soll der erste Spatenstich für den neuen Containerhafen erfolgen. Die Inbetriebnahme des trimodalen Regioports ist für den Spätherbst oder Winter 2018 geplant. Link

Die Bauaufträge für den ersten Teilbauabschnitt, die Infrastrukturobjekte, wurden am 2. Mai erteilt. Das Datum für den Spatenstich wird sich nach dem ‚Baustartgespräch‘ am kommenden Montag genau sagen lassen. Aktuell rechnen wir mit einem Termin Ende Mai oder Anfang Juni“, sagt Joachim Schmidt, Geschäftsführer der Mindener Hafen GmbH. Schmidt taxiert die Kosten für den ersten Bauabschnitt auf etwa 22 Millionen Euro. „Bei einer erwarteten Bauzeit von etwa 16 bis 18 Monaten rechnen wir damit, dass der Regioport spätestens im Winter 2018 in Betrieb genommen werden kann“, erklärt Schmidt. Beim ersten Teilbauabschnitt geht es vor allem um die wasserseitige Anbindung des Hafens mit einer zirka 200 Meter langen und 27,5 Meter breiten Anlegestelle. Es wird eine provisorische Barriere gebaut, um für die Bauzeit bestimmte Bereiche trockenlegen zu können. Zudem werden Parkflächen und Bürocontainer errichtet. Über zwei Brückenbauwerke und den Ausbau der Magdeburger Straße erfolgt die straßenseitige Anbindung des Hafens. Zudem werde ein schienengeführter Portalkran angeschafft. „Außerdem wird die Bückeburger Aue renaturiert, ein Grünstreifen östlich des Hafens und eine Lärmschutzwand entlang der B482 errichtet“, sagt Schmidt.


Bereits seit 2006 gibt es Pläne für den Ausbau des Hafens in Bückeburg-Berenbusch.

 

Regioport soll Industriehafen II ablösen

Der Regioport wird trimodal aufgestellt sein. Er soll den Containerverkehr zwischen Ostwestfalen-Lippe, dem angrenzenden Niedersachsen und den Seehäfen Hamburg und Bremen/ Bremerhaven miteinander verbinden – auf Weser, Schienen und Straßen. Laut Joachim Schmidt ist der Bau des Regioports erforderlich, weil der alte 3,3 Hektar große Industriehafen II am Wasserstraßenkreuz an seine Grenzen stoße. Der Ausbau der Schachtschleuse ermögliche es 110 Meter langen Großmotorgüterschiffen, auf der Weser zwischen Bremen und Minden zu fahren. Die Großmotorgüterschiffe würden nach und nach das 85 Meter lange Europaschiff ersetzen und die doppelte Anzahl von Containern transportieren können. Da der Industriehafen II weder an Weser noch Mittellandkanal liegt, sondern nur über Schleusen an beide Wasserwege angebunden ist, können die Großmotorgüterschiffe den Hafen nicht erreichen und Minden wäre vom Verkehr abgebunden. „Mit dem Regioport können wir die größeren Schiffe am Hafenstandort Minden abfertigen“, erklärt Schmidt.

 

Erste Pläne gibt es seit 2006

Bereits seit 2006 gibt es Pläne für einen neuen Containerumschlagplatz am Mittellandkanal in Päpinghausen und den Ausbau des Hafens in Bückeburg-Berenbusch. 2009 gründete sich der Planungsverband „Regioport Weser“, dem die beiden Städte Minden, Bückeburg sowie die Kreise Minden-Lübbecke und Schaumburg angehören. Im Juni 2010 wurde ein Masterplan zum Regioport vorgelegt. Im Dezember 2012 bekam die Stadt Minden einen Förderbescheid über 16,9 Millionen Euro vom Land NRW. Am 28. Februar stimmte der Rat der Stadt Minden dem Bau des Regioports zu. Laut eines Zeitplans von 2013 sollte der Hafen im ersten Bauabschnitt 2016 eröffnet werden. Die Planungen zogen sich allerdings länger hin. Am 25. Juli 2015 votierte der Planungsverband für den neuen Bebauungsplan „Regioport Weser I“. Darin ist die Gesamtfläche des Hafens von 25 auf 14 Hektar reduziert worden. Außerdem sah der neue Bebauungsplan vor, die ökologischen Eingriffe und die Licht- und Lärmbelästigungen zu reduzieren. Der neue Containerhafen soll von der Regioport GmbH betrieben werden, eine Tochtergesellschaft der Hafen GmbH, die wiederum eine Tochter der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW) ist.